Freitag, 5. Oktober 2012

Die beiden letzten Tage


Leider hat sich die Wettervorhersage von vor einer Woche nicht bewahrheitet und wir hatten am Ende nur noch sehr durchwachsenes Wetter. Es war zwar mehr oder weniger trocken (ab und zu Nieselregen), aber der Himmel hat nicht mehr aufgeklart. Alles weiß.

Aber dieser Blog ist ja nicht zum Jammern und auch kein Rückblickender Wetterbericht, daher also noch ein paar Infos.

Old Sturbridge Village

Old Sturbridge Village ist ein „lebendiges Museum“, in dem die Zeit von vor ca. 150 Jahren dargestellt wird mit Ausstellungen, Häusern, Werkzeugen und Waren aus dieser Zeit. Teilweise sind Guides vor Ort, die entsprechend gekleidet sind und ein wenig über die damalige Zeit und das entsprechende Handwerk erzählen (Farmer, Hufschmied, Kaufmann, Drucker).

Simone ist hier in ihrem Element und hört überall wissbegierig zu. Ich finde es auch sehr interessant, habe aber nicht diesen Enthusiasmus. Aber am Ende haben wir fast den ganzen Tag dort verbracht. Hätte es am Nachmittag nicht angefangen zu regnen, so wären wir wohl noch ein bisschen länger geblieben. Aber irgendwann war es dann auch gut und wir hatten beide keine Lust mehr.

Anschließend sind wir von Old Sturbridge Vllage noch nach Cape Cod gefahren (Old Sturbridge Village war eher auf Wunsch von Simone und Cape Cod wollte ich). Cod heißt übrigens „Kabeljau“ und der Name wurde von einem Kapitän vergeben, der irgendwann in den 16hunderten die Stelle entdeckte und fasziniert war von dem vielen Kabeljau vor der Küste.

Kurz vor Hyannis haben wir uns dann ohne lange rumzumachen für das erstbeste Motel entschieden. Den Namen habe ich vergessen und es lag etwas von der Hauptstraße abgelegen. Zunächst schien es, dass wir die einzigen Gäste waren und anfangs kam ich mir ein bisschen vor wie bei Norman Bates ;-)

Na ganz so war es dann nicht. Der Besitzer war ein älterer Herr (Ende 60???) der mit uns fast akzentfrei deutsch sprach. Es stellte sich heraus, dass er ein Syrer war, der in München studiert und gelehrt hatte. Er war politisch sehr interessiert und verwickelte uns in ein längeres Gespräch. Allerdings waren wir müde nach dem langen Tag und wollten nur noch ins Bett.

Am nächsten Tag wollten wir dann Cape Cod erkunden und mich interessierte vor allem Hyannis Port, der Sitz des Kennedy-Clans und das JFK-Museum.

Das Anwesen haben wir nicht gefunden (aber auch nicht wirklich gesucht), waren aber im Museum. Ich hatte mir allerdings mehr erwartet.

Wegen dem schlechten Wetter (hm, ich dachte durchwachsen???) sind wir anschließend nur bis Orleans gefahren und nicht ganz hoch nach Provincetown. Das hätte keinen Sinn gemacht.

Danach waren wir in Chatham am Strand und im Fischereihafen. Am Strand konnten wir in ca. 50m Entfernung jede Menge Robben beobachten, die immer am Strand entlang schwammen. Wir dachten schon an eine Autobahn für Robben, aber als wir dann im Fischereihafen waren, konnten wir sehen warum. Die waren alle scharf auf „Fastfood“ (Fischabfälle, die über Bord geworfen wurden).

Boston
Am späten Nachmittag dann die letzte größere Strecke bis nach Boston rein. Unser Hotel „Constitution Inn“ war wieder richtig gut und empfehlenswert, weil es ruhig, sauber uns sehr nah bei der USS Constitution liegt. Ein guter Einstiegspunkt für eine Hop-on/Hop-off Tour, die in Boston zahlreich angeboten werden.

Wir haben uns also mehr oder weniger mal mit dem Bus durch Boston fahren lassen. War mal sehr entspannend und auch notwendig, denn ich konnte einfach nicht mehr so viel laufen.

Insgesamt sind wir von Boston sehr angetan. Der Verkehr ist zum Teil auch sehr chaotisch, aber dennoch hat diese Stadt Charme. Hat mir persönlich besser gefallen als Philadelphia und man könnte mit etwas mehr Zeit wiederkommen.

Fotos gibt es nicht mehr viele, weil ich a) müde war, b) der weiße Himmel sowieso nichts hergibt und c) Bilder aus dem Bus nur sch…. Sind.

Ah, noch was vergessen: Wir waren zuerst auf der USS Constitution, einem  der ersten Kriegsschiffe der neuen Nation. 17hundred something….. Kann man ja alles im Internet nachlesen ;-) War cool. Das Schiff ist in Top-Zustand und bis auf die Kapitänskajüte konnte man alles anschauen.

Boston Teaparty war übrigens auch schon vorbei und keiner hat uns einen Tee angeboten…

Und nun? Sitzen am Flughafen in Boston, haben eingecheckt und warten auf Boarding. 7.15h Flugzeit :-( Jedenfalls deutlich kürzer als der Hinflug).

So wie wir uns immer freuen auf Reisen zu gehen, freuen wir uns jetzt aber auch wieder auf das nach Hause kommen. Eigenes Bett, kein Leben aus dem Koffer, deutsches Essen, guter Kaffee (dark roast im Starbucks ist ok), Schaltgetriebe, kein Tempo 100 ;-)

Was vermisse ich zu Hause? Tanken mit Kreditkarte direkt an der Säule und Fernweh. Sonst nix.

War es schön? JAAAAAAAAA!! Aber mal wieder anstrengend. Ich brauche jetzt erstmal Urlaub ….

Und nächstes Jahr? Nicht USA und nicht Kanada. Ich bekomme den A… jetzt hoch und kümmere mich nochmals um Namibia. Kein Selbstfahrer-Urlaub und mal längere Zeit an einem Ort bleiben.

Ich habe übrigens im Apple-Store in Boston nichts gekauft ;-) Angeblich der größte Store der USA. Habe ich nicht geprüft.

Freitag Mittag landen wir in Frankfurt und nach einer Dusche werde ich mir erstmal ein Mittagsschläfchen gönnen. Oder ist das eher schlecht? Lieber bis Abends wach bleiben? Na mal sehen.

Simone muss am Montag wieder arbeiten und ich erst am Dienstag :-)

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