Mittwoch, 19. September 2012

Von Katzen, Hunden und VICs....

Ok, wir sind also jetzt seit 2 Tagen in Washington (den Anreisetag nicht mitgezählt).

Auf der National Mall (nein, das ist keine Einkaufs-Mall) gibt es jede Menge zu sehen und zu erlaufen (Stichwort: Plattfüsse und Rücken). Ich denke man braucht fast einen ganzen Tag und war dann noch nicht einmal in irgendeinem Museum auch nur im Foyer.

Ein Memorial folgt dem Anderen, dazu Washington Memorial (der Obelisk, leider nicht mehr zu betreten), Lincoln Memorial, White House und Capitol Hill als Highlights.

Obwohl alles sehr geballt auf begrenztem Terrain liegt, ist man doch den ganzen Tag unterwegs.

Allerdings muss man sagen, dass die Amerikaner nicht die schnellsten sind: Jede Menge Sehenswürdigkeiten sollten extra für uns renoviert werden, aber sie sind nicht fertig geworden, das heißt überall: "This Side is closed to Public" oder "Closed due to Turf Restauration" :-(

Am zweiten Tag waren wir dann auf der anderen Seite des Potomac auf dem Arlington Cemetery. Erster Anlaufpunkt bei stürmischem Wetter: John F. Kennedy Grave und die Eternal Flame. Sehr beeindruckend durch einige eingemeiselte Zitate. Ich kann mir ziemlich gut vorstellen in welche Depression das Land 1963 gefallen ist. Und die Fotos der Prozession mit dem Sarg über die Memorial Bridge erzeugen mir eine Gänsehaut.

Am Grab des unbekannten Soldaten haben wir dann sowohl eine Kranzniederlegung als auch einen Wachwechsel beobachten können. "Everyone please be silent and standing and if you wish with one hand on your heart." Naja, ruhig waren wir und gestanden haben wir auch, aber den Rest haben wir uns erspart.

Aber dann hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zunächst hat es nur leicht genieselt und es wurde sehr stürmisch. Aber als wir dann entschieden haben rüber nach Georgetown zu fahren ging es so richtig los. Der Engländer sagt "it's raining cats and dogs". Na, stimmt nicht ganz, aber es war schon verdammt nass.

So gegen 15.00 Uhr haben wir dann alles abgebrochen. Hat irgendwie keinen Sinn mehr gemacht.

Also ab Richtung Hotel und noch schnell in einen Starbucks rein. Kaffe und Kuchen :-) Anschließend noch ein paar Einkäufe bei "Harris Teeter": Wurst, Käse, Brot, Tomaten, Gurke..... Alles für ein nettes Picknick am Mittwoch, wenn wir nach Gettysburg fahren.

Tja und wie ist das in USA mit dem sparen? Du brauchst eine Kundenkarte um zu Sparen oder wie Elke sagen würde "Wer nix kauft kann auch nix sparen".

Do you have a VIC-Card (Very important Customer)? Nöööö. Do you want to have one? Yes (wenn's schee macht und Geld spart). Ok, also Antrag ausgefüllt und 10 % gespart (VIC-Savings).

Auf der ganzen Tour kaufen wir jetzt nur noch bei Harris Teeter :-) Oder wir holen die nächste Kundenkarte ....

War schon recht viel Programm die 2 Tage und das war nur ein kurzer Ausschnitt.

Aber ein Gedanke noch:
Bisher sind wir in jedem Urlaub angesprochen worden, dass wir doch so ein tolles Englisch sprechen würden. Jaja, blabla, so ernst gemeint wie "How are you" und "You must visit us next time you are around our town".

Aber ich glaube mittlerweile, die meinen das tatsächlich ernst. Nicht weil wir wirklich so gut sprechen (da steht mir mindestens mal der begrenzte aktive Wortschatz im Weg), aber weil unser Schulenglisch vielleicht wirklich nicht so schlecht ist, wie wir vielleicht alle glauben.

Wie komme ich darauf?

Interessante Unterhaltung gestern Morgen beim Frühstück: Ein älteres Ehepaar (We are married for 42 Years, I was born and raised in new York but I live in Colorado.) erzählte uns, dass sie eine Dame aus den Südstaaten kennengelernt haben und sie einen fürchterlichen Akzent hatte. Und auch sie selber haben über ihren Akzent gesprochen. In diesem Kontext kam dann dieses "You speak a beautiful english" oder so ähnlich.

Also ich glaube, das ist am Ende nicht nur pure Höflichkeit, sondern sie sind sich schon bewußt, dass die regionalen accents zum Teil ziemlich gewöhnungsbedürftig sind. Simone meint z.B. dass sie die Leute an der Westküste besser versteht als hier die Leute in Washington. Da kann was dran sein. Ich habe auch den Eindruck, dass hier die letzte Silbe immer komplett verschluckt wird.

Wie auch immer: Übertragen auf die Deutsche Sprache ist es wohl so, als wünsche sich der Schwabe, Bayer oder Rheinhesse, er würde so schön sprechen wie jemand aus Hannover :-) Richtiges Hochdeutsch halt....

So, habe jetzt einen ganz trockenen Mund vom vielen Schreiben ;-) und mache mal Schluss. Da war noch einiges mehr, aber ich brauche jetzt mal ein Corona und Morgen dann Abschied aus Washington und ab nach Gettysburg und Intercourse.

Nee, noch ein Gedanke: Morgen übernachten wir in Intercourse mitten in Amish-Country. Und jeder weiß, dass die Amerikaner trotz der größten Porno-Industrie der Welt doch ziemlich prüde sind. Aber die Stadt heißt Intercourse. Naja, kann ja jeder mal nachschlagen, was das bedeutet :-)

Ach noch was zum Schluß: Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten. Ich habe in den anderen Posts schon einige gesehen, aber es ist mir egal :-) Keine Zeit und Lust für Korrektur.

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